Blogstöckchen: This is how I work

Ach, ein Blogstöckchen für mich! Lieben Dank an Svenja Hofert, das Stöckchen u. a. an mich zu übergeben. Was für eine lustige Wortkreation, die ich vorher noch nie gehört hatte. Und dazu eine geniale Idee, Blogger und ihre Blogs stärker zu vernetzen und Spannendes über sie zu erfahren. Also, hier sind meine Antworten auf die Stöckchen-Fragen:

Blogger-Typ:

Ich bin erst seit etwas mehr als einem Jahr mit meinem Blog aktiv. Entstanden ist die Idee eines eigenen Blogs aus der Not heraus. Ich hatte mir eigentlich überlegt, einen regelmäßigen Newsletter zu versenden, den ersten Newsletter auch mit viel Arbeit und Inhalten erstellt, dann aber drei Monate später zum angekündigten nächsten Termin bemerkt, dass mich der Zwang zur Erstellung eines Newsletters zu einem bestimmten Zeitpunkt unter Druck gesetzt hat. Ich hatte viel mehr Lust, etwas zu schreiben, wenn ich den Impuls hierfür habe. Und so ist es heute noch.

Es gibt Zeiten, da habe ich viele Ideen für Blog-Themen, es gibt auch Zeiten, da kommt der Blog etwas zu kurz, weil andere Dinge im Vordergrund stehen. Also bin ich wohl eher ein Gelegenheits-Blogger ohne feste Ziel-Vorgaben, was die Häufigkeit betrifft.

Inhaltlich finde ich es wichtig, auch Inhalte zu liefern. Mein Anspruch an die Artikel ist recht hoch, was den Nutzen für Sie als Leser betrifft. Dabei geht es weniger um wissenschaftlich anspruchsvolle Inhalte und bis zum Letzten durchdachte Konzepte, als vielmehr um gezielte Impulse, Dinge einmal aus anderen Perspektiven zu betrachten und hierdurch Erkenntnisse für eigene Fragestellungen zu erlangen. Und das gerne auch gespickt mit ein bisschen Provokation. Ich möchte mit dem Blog Erfahrungen aus meiner Arbeit als Coach und Unternehmensberater teilen und eine Plattform auch für einen gegenseitigen Austausch schaffen. Und wahrscheinlich ist es  zutreffend, dass ich durch das Schreiben auch für mich Dinge verarbeite und kritisch hinterfrage.

Gerätschaften digital:

100% Äpfel. Seit drei Jahren habe ich mich aktiv entschieden, komplett umzusteigen. MacBook mit separatem großem Display für´s Büro, iPhone für unterwegs und das iPad für den Kölner Stadtanzeiger, Facebook und Twitter vorm Fernseher bzw. wenn ich keine Lust habe, das MacBook mitzuschleppen.

Gerätschaften analog:

Kugelschreiber – am liebsten mit blauer Mine, Block, manchmal auch Haftnotizen, wenn eine Umsortierung sinnvoll ist und für die „großen“ und strategischen Konzepte (also nicht für einen Blog-Artikel!) Flipchart-Papier.

Arbeitsweise:

Das beantworte ich mal allgemein und weniger aufs Bloggen bezogen. Ich bin sehr zielstrebig und gewissenhaft und vermutlich auch manchmal zu perfektionistisch veranlagt. Ich mag es, mir Aufgaben z. B. für einen Bürotag aufzuschreiben und sie konsequent abzuarbeiten. Den Fortschritt bei einer Arbeit zu erkennen ist mir wichtig, ich kann aber auch gut damit leben, wenn die Liste am Ende des Tages nicht komplett erledigt ist. Ich bin kein Auf-den-letzten-Drücker-Arbeiter, sondern habe Dinge gerne rechtzeitig vor einem Termin fertig. Das gibt mir Sicherheit, Gelassenheit und die Flexibilität, darüber noch einmal nachzudenken und Gedanken sich setzen zu lassen. Manchmal lasse ich auch einen Blogbeitrag liegen, bevor ich ihn veröffentliche.

Ich kann auch gut Fünfe gerade sein lassen und im Moment leben. Als ehemaliger Angestellter genieße ich auch heute nach drei Jahren Selbständigkeit immer noch die Momente, weitgehend frei über meine Zeit entscheiden zu können, Selbstbestimmt zu leben ist für mich ein sehr hoher Wert und dieser schlägt sich so weit wie möglich auch in meiner Arbeitsweise nieder. Wenn ich bei Sonnenschein Lust habe, den Nachmittag radelnd am Rhein zu verbringen, dann mache ich das, egal wie voll der Schreibtisch ist. Wenn dies eine Nachtschicht zur Folge hat, ist das meine bewusste Entscheidung und dann auch vollkommen in Ordnung.

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Der Blog läuft über WordPress und ich bin immer wieder überrascht, wieviele nützliche Progrämmchen es hier gibt. Besondere Tools außerhalb von Google zum Recherchieren oder für Bookmarks nutze ich nicht, da bin ich vielleicht etwas hinterwäldlerisch.

Wo sammelst du deine Blogideen?

Viele meiner Blogideen stammen aus meiner Arbeit als Coach.  Sehr viele meiner Klienten kommen aktuell mit Anliegen zum Thema berufliche Neuorientierung zu mir, also dreht sich hier im Blog sehr vieles um Karriere, Ziele und Werte im Beruf. Es ist mir wichtig, die gegenüber meinen Klienten zugesagte Vertraulichkeit im Coaching zu wahren, daher verallgemeinere ich entweder die Geschichten sehr stark oder spreche die Veröffentlichung mit den Klienten vorher ab.

Eine andere Quelle für Blogideen sind Impulse von außen, z. B. Anfragen von Zeitungen oder Zeitschriften an mich zu einem bestimmten Thema.  Es kommt vor, dass ich mir hierzu dann über ein abgegebenes Statement hinaus weitergehende Gedanken mache und darüber schreibe. Aber auch die Kassiererin im Supermarkt hat mich mit ihrem Verhalten schon auf eine Blogidee gebracht. Ich sammele nicht Ideen, sondern greife auf, was ich als Perspektivwechsel für mich selbst und für die Leser als spannend und interessant empfinde.

Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?

Wenn ich blogge, was wie oben beschrieben sehr unregelmäßig und eher in 4-Wochen-Rhythmen vorkommt, dann spielt die Zeit eine untergeordnete Rolle. Ich nehme mir ausreichend Zeit für meine Artikel, für mich zählt eher die Qualität als die Quantität, auch wenn ich vermute, dass etwas mehr Quantität der Aufmerksamkeit dieses Blogs gut tun würde ;-)

Benutzt du eine To-Do-List-App?

Eigentlich nicht. Ich nutze Notizen auf meinem iPhone, stelle aber immer wieder mit Erschrecken fest, welche Karteileichen ich hier regelmäßig finde. Meine To-Do-List ist dann eher das herkömmliche Blatt Papier.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?

Ich schalte vorm Fernseher ab – und schlafe auch gerne davor ein ;-) Ein Leben ohne Fernseher wäre auf Dauer für mich schwer vorstellbar.

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

Ich glaube, dass ich sehr empathisch bin und damit gut Stimmungen und Emotionen anderer Menschen wahrnehmen und aufgreifen kann. Von meinen Klienten bekomme ich oft das positive Feedback, dass sie sich bei mir gut aufgehoben und sehr wohl fühlen. Ich bin ein guter Zuhörer (die Frage nach der Intoversion habe ich unten schon entdeckt), habe aber auch meine ganz besondere Art des Humors, der auch gerne mal etwas trockener sein kann.

Was ich ganz sicher besser kann als andere ist das unbeabsichtigte Kombinieren von Redewendungen. Freunde haben mir schon nahegelegt, darüber mal ein Buch zu schreiben.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Beim Bloggen begleitet mich meistens Klassik. Und hier weniger die hochtrabenden Sinfonien, sondern eher chillige Klaviermusik. Gerne auch mal Leonard Cohen, Josh Rouse, Elton John oder wie jetzt gerade Caro Emerald.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall Lerche?

Idealerweise von 23 Uhr bis 8 Uhr. Vormittags bin ich am produktivsten. Wenn ich mal erst um 2 ins Bett komme ist der folgende Tag hingegen ziemlich unproduktiv. Es gab aber auch mal Zeiten, z. B. in der Hauptphase meiner Promotion, da habe ich vorwiegend nachts gearbeitet. Bei entsprechender Regelmäßigkeit funktioniert das und mein Körper gewöhnt sich daran, aber grundsätzlich ist mir mein geregelter Schlaf in ausreichender Menge sehr wichtig.

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Wohl eher introvertiert. Ich bin kein Dampfplauderer, nicht der Meister der Unterhaltung und Smalltalk finde ich mitunter recht anstrengend. Ich hatte 15 Jahre Klavierunterricht und spiele auch heute noch ab und zu – und wahrscheinlich auch recht gut. Vorspielen war früher und ist auch heute noch etwas, was ich gerne umgehe, wenngleich ich natürlich auch den Applaus genießen kann. Es zieht mich nicht auf die große Bühne und wenn ich bei meinen Vorträgen vor Publikum stehe, dann muss ich die Gewissheit haben, dass ich gut vorbereitet bin. Dann macht es sogar auch großen Spaß – also ist ein kleiner Extro wohl auch in mir ;-)

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?

Das Stöckchen gebe ich weiter und bin gespannt auf die Antworten von:

Mathias Fischedick

Tim Schlenzig

Ruth Mattes

Ich freue mich, wenn Sie diesen Beitrag in Ihren Netzwerken teilen.

Dr. Bernd Slaghuis

Ich arbeite als Karriereberater & Bewerbungscoach und habe mich auf Themen rund um die Karriereplanung und berufliche Neuorientierung spezialisiert. Seit 2011 habe ich über 2.000 Angestellte bei ihrem nächsten Schritt im Beruf sowie im Bewerbungsprozess begleitet - über alle Hierarchieebenen und Branchen hinweg - Online oder in meinem Kölner Büro. Meine Erfahrungen teile ich hier im Blog, in meiner SPIEGEL-Kolumne sowie als XING Insider und LinkedIn Top-Voice.

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