Karrieretrends 2020: Was geht ab im Arbeitsmarkt?

Was sagen Sie mir, wenn ich Sie fragen würde, was im deutschen Arbeitsmarkt gerade abgeht? Ich finde das ehrlich gesagt selbst schwierig zu beantworten. Manche Trends beunruhigen mich, andere sehe ich als Chance für uns als Gesellschaft, wieder andere erscheinen mir unsinnig. Was bedeutet es etwa für Berufseinsteiger, die über ihre Karriereziele nachdenken? Oder für Bewerber, die ihren Arbeitgeber wechseln möchten? Und was für Arbeitgeber? Aus über 800 Stunden Karriere-Coaching mit Angestellten und Führungskräften in 2019 sind dies meine persönlichen Beobachtungen – keine repräsentative Umfrage, keine Statistik. Sechs Wahrnehmungen, die aus meiner Perspektive unseren Arbeitsmarkt und auch Karrieren in 2020 bewegen werden:

Stellenabbau im Fachkräftemangel

Unsere Arbeitslosenquote ist mit einem Jahresdurchschnitt von 5,0 Prozent so niedrig wie lange nicht mehr, doch gleichzeitig machen seit Monaten Meldungen über Massenentlassungen die Runde. Die Automobil- und Finanzbranche baut kräftig ab, die rohstoffverarbeitende Schwerindustrie und die Touristikbranche kränkeln schon lange. Viele Entlassungen werden als sozialverträglich tituliert und ja, die Anzahl meiner Klienten im Coaching, die in den Genuss eines Aufhebungsvertrags mit guter Abfindung gekommen sind, hat in 2019 gefühlt Rekorde erreicht.

Gleichzeitig ist die Rede vom massiven und unsere Wirtschaft bedrohenden Fachkräftemangel. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll ab 1. März 2020 für Entspannung sorgen, doch ich bin der Meinung, diese Lücke ist von Arbeitgebern (und auch von Arbeitnehmern) stärker hausgemacht als ausschließlich eine Konsequenz von Knappheit oder schlechter Qualifizierung von Fachkräften – doch dazu unten mehr.

Manche Berufszweige und Positionen fallen weg, neue Berufe entstehen. Ein Prozess, der keine Erfindung der Digitalisierung ist, jedoch schneller als je zuvor verläuft. Für einen heutigen Berufseinsteigenden mit Anfang 20 ist die Frage kaum zu beantworten, ob er oder sie in diesem Beruf in Rente gehen wird.

Für mich bedeutet dies, dass wir uns in Flexibilität üben und breit aufstellen müssen, um Karrieren nicht nur an veränderte Lebensphasen, sondern auch an Veränderungen des Arbeitsmarktes anpassen zu können. Wir sollten solche Fähigkeiten ausbauen und trainieren, die auf unserer kreativen und emotionalen Intelligenz basieren. Denn diese Aufgaben sind es, die (zumindest heute) noch nicht von Maschinen übernommen werden können.

Junge Generationen wollen Freiheit in Sicherheit

Über die Befindlichkeiten der #GenY sowie neuerdings auch der #GenZ in der Arbeitswelt wurde 2019 viel diskutiert. Millionen von Menschen dieser Generationen wurden medial pauschal in Schubladen gesteckt und mal als naiv, faul und für die Arbeitswelt untauglich abgestempelt, mal als Retter unserer Wirtschaft in der Digitalisierung gefeiert.

Was ich beobachte: Vielen Berufseinsteigern und jungen Arbeitnehmern sind Freiheit sowie auch Sicherheit im Job wichtig. Sie möchten am liebsten arbeiten wo, wann und wie sie es für richtig halten, um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Sie möchten bei Entscheidungen gehört werden und mitgestalten können. Sie lehnen befristete Verträge ab, möchten jedoch wechseln, wenn ihnen langweilig wird. Gleichzeitig wünschen sie sich eine verlässlich starke Führungskraft, die ihnen einen Rahmen vorgibt, sie klar führt und bei Problemen an die Hand nimmt.

Dieser scheinbare Wertekonflikt aus Freiheit und Sicherheit wird in den nächsten Jahren eine der größten Herausforderungen für Arbeitgeber im Recruiting sowie auch für Führungskräfte in der täglichen Zusammenarbeit. Die Gewinnung und Bindung junger Talente wird nur dann gelingen, wenn der Spagat zwischen gewährter Freiheit und gebotener Sicherheit gelingt.

Arbeitgeber werden zu Sinnstiftern

Mein absolutes Business-Buzzword des Jahres 2019 ist „Purpose“. Arbeit ist erst dann sinnvoll, wenn sie oder besser das ganze Unternehmen einem guten Zweck dient. Die Klimadebatte dürfte maßgeblich hierzu beigetragen haben. Und so lesen wir heute in Stellenausschreibungen, dass das Obst im Büro aus nachhaltig ökologischem Anbau stammt und welchen Beitrag der Rüstungskonzern zum Weltfrieden stiftet.

Was ich beobachte: Tatsächlich ist der Wert „Sinn“ einer der wichtigsten Werte von Angestellten und neben Kollegialität einer der zentralen Motivationsfaktoren. Auch wenn es den wenigsten Jobwechslern darum geht, die Welt zu retten, so wird individuelles Sinn erleben im Beruf weiter an Bedeutung gewinnen.

Für Arbeitgeber bedeutet dies, ihre bunten Purpose-Fassaden mit für ihre Mitarbeiter im Tagesgeschäft real erlebbarem Sinn zu untermauern. Sie möchten das große Ganze verstehen und erkennen, was ihre Arbeit bewirkt. Viele wünschen sich klare Kommunikation und mehr Augenhöhe statt altgedienter Anweisung und Kontrolle. Andere möchten gesellschaftlich etwas bewirken und mit ihrem Arbeitseinsatz einen Unterschied machen.

Damit Arbeit Sinn stiftet, sollten sich beide Seiten darüber bewusst werden und in Zukunft noch intensiver darüber austauschen, was Sinn im Beruf konkret für jeden Mitarbeiter bedeutet und was sie beide hierzu beitragen können.

Spezialisten gefragt, Generalisten verunsichert

Spezialist oder Generalist – wer hat in Zukunft die besseren Karten im Arbeitsmarkt? Diese Frage stellen sich viele Absolventen sowie auch langjährig Berufserfahrene bei ihrer Karriereplanung. Der Trend zum Spezialistentum ist eindeutig, denn schaue ich mir die Bezeichnungen und Inhalte von Ausbildungs- und Studiengängen an, so findet sich dort, wo früher der Lehrstuhl für allgemeine BWL war heute das „Competence-Center Finance & Accounting“. Die Anzahl der Studiengänge in Deutschland liegt mit 20.029 im WS 2019/20 auf Rekordniveau. Werfe ich einen Blick in Stellenausschreibungen, so ist auch dort der Trend zum Spezialistentum erkennbar: Nicht nur in der Vielfalt der Titel für Positionen, sondern auch in den Anforderungen zu Fachwissen und Branchenerfahrungen.

Was ich beobachte: Ein Großteil meiner Klienten bezeichnet sich selbst als Generalist. Breit ausgebildet, langjährig und in verschiedenen Branchen sowie Positionen erfahren, offen für Neues und vielseitig interessiert. Auf Jobsuche bemerken sie, dass sie im Nebel stochern und ihre Lebensläufe für Personalabteilungen nicht greifbar sind. Als Bewerber machen sie die Erfahrung, gegen Spezialisten im Rennen um den neuen Job den Kürzeren zu ziehen. Viele meiner Klienten stellen so den Wert ihrer breiten Aufstellung als Generalist infrage und sammeln pflichtbewusst Zertifikate, von denen sie glauben, dass sie gefragt sind.

Ich bin der Meinung, dass unsere zukünftige Arbeitswelt sowohl Generalisten als auch Spezialisten benötigt. Je stärker wir in agilen Teams arbeiten und je mehr Zusammenarbeit in Projekten statt in starren Hierarchiestrukturen erfolgt, umso wichtiger wird die Kompetenz, sich flexibel und schnell in neue Themen und Teams einzufinden. Ein klarer Vorteil für jene, deren Stärken und Persönlichkeit sie zu Generalisten gemacht hat. Auf der anderen Seite erfordern neue Technologien immer tieferes Spezialwissen.

Ich wünsche mir von Arbeitgebern, dass sie in Stellenausschreibungen mehr Klarheit schaffen und ihren Blick im Recruiting weiten. Damit sich Generalisten wie auch Spezialisten gleichermaßen wertgeschätzt genau dort angesprochen fühlen, wo ihre unterschiedlichen Stärken und Talente gefragt sind.

Personal Branding als Arbeitnehmer

Immer mehr Arbeitgeber warten nicht darauf, dass sich Jobwechsler bei ihnen bewerben, sondern sie suchen aktiv und gezielt nach Talenten. Active Sourcing gewinnt auf Arbeitgeberseite an Bedeutung – insbesondere dort, wo ein hoher Personalbedarf besteht oder es sich um Berufe und Regionen handelt, in denen der Fachkräftemangel Realität ist. Auch kommt es mir so vor, dass immer mehr Positionen insbesondere im mittleren und höheren Management nicht über Jobbörsen ausgeschrieben, sondern über Headhunter hinter verschlossenen Türen besetzt werden.

Was ich beobachte: Viele Angestellte pflegen ihre Profile auf den Business-Netzwerken XING oder LinkedIn nicht und sind schlecht in ihrer Branche vernetzt. Insbesondere viele Führungskräfte und Manager versäumen es in der Hektik des Tagesgeschäftes, sich mit ihren Themen als Experten im Arbeitsmarkt zu positionieren. Kommt der Zeitpunkt, an dem sie ihren Arbeitgeber wechseln möchten – oder müssen, dann fehlt ihnen das wertvolle Kontaktnetzwerk und sie sind im Markt für Headhunter kaum sichtbar.

Was für Selbständige und Unternehmen unerlässlich ist, wird auch für Angestellte immer bedeutender: Markenbildung in Form von Personal Branding. Ich empfehle jungen Führungskräften und insbesondere Managern in der Lebensmitte, sich als Experten für ein Thema oder eine Branche klar zu positionieren und an ihrer Sichtbarkeit zu arbeiten. Etwa durch Vorträge auf Konferenzen, einen eigenen Blog oder Podcast, die regelmäßige Platzierung von Gastbeiträgen in relevanten Medien sowie den frühzeitigen und strategischen Aufbau eines beruflichen Kontaktnetzwerks. Ich gehe davon aus, dass die Jobsuche und Bewerbung ausschließlich über Stellenanzeigen mit Lebenslauf und Anschreiben insbesondere für Führungs- und Managementpositionen in Zukunft immer stärker der Vergangenheit angehören wird.

Karrieren werden vielfältiger, Recruiting wird einfältiger

Zum Abschluss meiner Karrieretrends 2020 eine Beobachtung, die mir wirklich Sorgen bereitet und deren weitere Entwicklung entweder eine Verschärfung der Situation bedeuten wird oder aber ein Teil der Lösung des viel diskutierten Fachkräftemangels sein kann.

Ich beobachte nicht nur bei jungen Menschen, sondern auch bei vielen Berufserfahrenen, dass sie Karriere nicht mehr ausschließlich mit „höher, schneller, weiter“ verbinden. Ob Führungskräfte, die als Downshifter bewusst einen Gang runterschalten möchten, oder Angestellte, die mit einer beruflichen Neuorientierung mit Mitte Vierzig noch einmal die Branche oder sogar ihren Beruf wechseln – immer mehr Menschen sehen in ihrer Karriereentwicklung auch ihre Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Väter nehmen Elternzeit, Absolventen genießen nach dem Bachelor- oder Masterabschluss ein paar Monate Work & Travel, Manager gehen ins Sabbatical. Karrieren und Lebensläufe werden langsam aber sicher bunter, unsere Beziehung zu Arbeit und Leben hat sich gewandelt.

Auf der anderen Seite sehe ich viele Arbeitgeber und Organisationen, die bei der Auswahl neuer Mitarbeiter immer mehr auf Passung und roten Faden im Lebenslauf achten. Recruiting Algorithmen übernehmen effizient und aus Angst vor Diskriminierung die Erstauswahl, Chatbots führen Vorstellungsgespräche und sollen sichere Auskunft über die Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen geben. Kandidaten, deren Lebensläufe auf den ersten Blick zu viele Fragezeichen aufwerfen, sind schnell aus dem Rennen. Quereinsteiger sollen willkommen sein, haben jedoch im Recruiting Prozess über drei Runden keine Chance.

Je stärker Arbeitgeber im Recruiting auf Standards und Automatisierung setzen, Fachwissen in geradlinigem Lebenslauf belohnen und sich immer weniger für den Menschen hinter einem Datensatz im Bewerbermanagement-System interessieren, umso mehr ist ein Fachkräftemangel weiter hausgemacht. Denn wer die echten Werte von Fachkräften nicht mehr (er)kennt, dem wird auch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab 2020 keine Hilfe sein.

„Der Mensch im Mittelpunkt“

Dieser Satz ziert viele Karriereseiten deutscher Arbeitgeber. Ich wünsche mir für 2020, dass wir diese Worte von ihrer Phrase befreien und sie in unserer Arbeitswelt wieder mehr leben. Als Menschen mit wirklich echtem Interesse anderen Menschen gegenüber – ob als Manager, Führungskraft, Recruiter, Kollege, Kunde, Dienstleister oder Geschäftspartner. Egal, was in unserer durch Digitalisierung geprägten Arbeitswelt in 2020 abgehen wird – mehr Zeit für echtes Interesse für andere Menschen mit ihren Sichtweisen und ihre Wertschätzung werden uns als Gesellschaft sowie auch auch als Volkswirtschaft guttun. Denn das ist es, was uns als Menschen in einer Welt im Wandel Halt gibt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2020!

P.S.: XING hat mich auch in diesem Jahr als einer der reichweitenstärksten Insider ausgezeichnet, worüber ich mich sehr gefreut habe. In diesem Beitrag erfahren Sie von allen 25 „XING Top Minds“, welche Kompetenzen sie für die Arbeitswelt der Zukunft als wichtig ansehen.

Titelbild: 123rf.com, #26052136

Ich freue mich, wenn Sie diesen Beitrag in Ihren Netzwerken teilen.

Dr. Bernd Slaghuis

Ich arbeite als Karriereberater & Bewerbungscoach und habe mich auf Themen rund um die Karriereplanung und berufliche Neuorientierung spezialisiert. Seit 2011 habe ich über 2.000 Angestellte bei ihrem nächsten Schritt im Beruf sowie im Bewerbungsprozess begleitet - über alle Hierarchieebenen und Branchen hinweg - Online oder in meinem Kölner Büro. Meine Erfahrungen teile ich hier im Blog, in meiner SPIEGEL-Kolumne sowie als XING Insider und LinkedIn Top-Voice.

Weitere Beiträge zum Thema:

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Da ist viel Wahres drin. Ich würde allerdings die Sinnsuch in meiner Arbeit nicht so global sehen. Ich bin dann mit meiner Arbeit zufrieden, wenn ich darin einen Sinn sehe. Ob ich damit die Welt besser oder schlechter mache, ist da für mich nicht unbedingt der Antrieb.

    Auch das weitere Auseinandertreiben zwischen dem, was ein Arbeitgeber öffentlich bekanntgibt und dem, was er tatsächlich macht/bietet/etc. ist schon jetzt nicht mehr schön. Wer glaubt denn tatsächlich diese vollmundigen Versprechungen in den Hochglanzveröffentlichungen? Je unglaubwürdiger das wird, desto weniger Interesse habe ich mich da zu bewerben.
    Beispiel: Flexible Arbeitszeit.
    Drunter verstehen auch heute noch viele AG nur, dass man Überstunden anhäuft. Eben Flexibilität auf der AN-Seite zum Wohle des AG. Anderherum wird das dann nicht so gerne gesehen.
    So zumindest meine Erfahrung.

    Was jetzt den Bewerbungsprozess angeht, so schiebt der AG gerne die Gleichbehandlung vor. Aber ich glaube, dass da einfach nur der Technikglaube noch vorherscht.

    Was es früher einmal gab war, dass man (ich) als AN als Mensch vom AG wahrgenommen wurde. Das ich Wertschätzung erfuhr. Das ist aber leider schon in den 1970er Jahren verloren gegangen als der Faktor „Mensch“ dem Faktor „Maschine“ gleichgesetzt wurde. Ich hoffe wirklich, dass sich das noch mal umkehren lässt.

    Und auch zum Schluss wünsche ich Ihnen ein geruhsammes Weihnachtsfest.

  2. Vielen Dank für den ausführlichen und kenntnisreichen Beitrag. Ich teile Ihre Beobachtungen.
    Spannend bleibt die Frage, welche Rolle KI im Recruiting 2020 einnehmen wird. Ich hoffe keine allzu große, so dass weiterhin „der Mensch im Mittelpunkt steht“.

    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.

  3. Danke für Ihre, aus Erfahrung gesammelte, ehrliche Sicht der derzeitigen Arbeitsmarktpolitik. Ich vermisse hier tatsächlich eine derzeit grausig agierende Branche, die öffentlich eigentlich nie erwähnt wird. Die Medizin. Der Pflegenotstand ist das Eine aber die Zulieferer der Medizin befinden sich in einem millardenschweren Markt, der in sämtlichen Statistiken und Meinungsäußerungen völlig totgeschwiegen wird. Fast alle Firmen sind amerikanischen Ursprungs. Hier herrscht ein völlig anderes Verständnis für Loyalität und Fachkenntnis. Hier zählt nur Umsatz in Deutschland im direkten Verhältnis zu Lohnkosten. Diese Globalplayer lassen ihre Vertretungen in Deutschland von fachlich versierten Angestellten, in langjähriger Kleinarbeit, aufbauen. Wenn dann die Umsätze regelmäßig konstant sind und stetig Umsatzsteigerungen erziehlt werden schlägt der amerikanische Mutterkonzern zu. Man nennt es Umstrukturierung. Stellenwegfall ( Umbenennungen), Ersatzjob ( unmögliche Bedingen), Abfindungsangebot.
    In allen amerikanischen Großunternehmen der Medizinzulieferer wurden in den letzten 2 Jahren Umstrukturierungen vorgenommen. Alle AN jenseits der 50 und langjährige Mitarbeiter, die mittlerweile sehr teuer geworden sind, wurden ausbezahlt.
    Einen neuen Job zu bekommen ist fast unmöglich. Man stellt niemanden ein, dessen Pendant man gerade teuer losgeworden ist.
    Viele dieser Mitarbeiter müssen kurz vor Rente diese Branche verlassen oder mit erheblichen Einkommenseinbußen im Mitwettbewerb anfangen.
    Jeder dieser Angestellten wird durch einen Günstigeren ersetzt. Und hier kommt das Recruiting zur Sprache. Ein ungeschützter Beruf, die Altersgruppe derer meist <30, entscheiden nun über die restl. Zukunft einer solchen Fachkraft. Man führt Gespräche mit völlig unfachlichem Personal und diese sollen nun ihre "Eltern" einstellen. Dies ist schier hoffnungslos.
    Ich denke, die Arbeitslosigkeit der AN von 50 – Rente, wird in den nächsten Jahren rapide ansteigen. Der Globalisierung und der immer häufigeren Auslandsübernahmen der einheimischen deutschen Firmen sei dank.
    Man macht sich öffentlich so viele Gedanken wegen Pflegenotstand und deren schlechter Bezahlung.
    Wer hat diese schlechte Bezahlung denn eingeführt?
    Wer hat den Stellenschlüssel denn heruntergeschraubt?
    Es sind die Holdings und Krankenhausbetreiber. Jede/Jeder die/der solch einen Betreiberwechsel mitgemacht hat, weiß welche Einbußen man hinnehmen muss.
    Ja, die Medizin ist derzeit einer der großen Stellenvernichter und Ausbeuter und trotzdem werden sie, als wahrer Grund, nirgends erwähnt.
    Ich wünsche ein gutes, erfolgreiches 2020

  4. Ich kann nicht glauben, dass ich erst gerade deinen Blog gefunden habe! Ausgezeichnete Liste tolle anregungen für 2020:) Mach bitte weiter mit der guten Arbeit!

  5. Ich überlegeviel über dieses Thema. Wie es im Artikel steht, brauchen ja viele jüngere Menschen die Freiheit aber auch die Sicherheit bei der Karriere. Das möchte ich auch aber ich verstehe, die beiden sind schon hart zusammen zu kriegen. Ich interessiere mich für vieles und habe einige Ideen für eine Karriere. Irgendetwas mit Sicherheit hat mich immer in die Richtung gezogen. Vielleicht etwas mit Brandschutz oder Schutz.

  6. Zum Thema Trends – eine kleine Anekdote.
    Erst letztlich stieß ich auf das Beweberportal eines Unternehmens, was es untersagt hat, Anschreiben einzusenden. Stattdessen sollte man zwei simple Fragen mit einer begrenzten Anzahl beantworten (Warum ich? Warum dieser Job?).

    Ich war sehr erleichtert darüber und halte das für ausgesprochen fair.

    Andererseits auch ein schlechtes Signal an mich:
    Ich sollte doch eigentlich enttäuscht sein, meine Bewerbungsmappe in ihrer Performance nicht präsentieren zu dürfen. Es ist schließlich meine Performance, so wie sie mich auch wirklich präsentiert.

    Allein daran merkte ich dann schon, dass ich irgendetwas ändern musste, damit meine Bewerbung nicht mehr irgendein Umstand ist, denn ich zu „bezwingen“ habe sondern eine Präsentation meiner selbst, die ich sehr gerne präsentiere.

    Klingt simpel und eigentlich total einleuchtend, brauchte aber sehr lange, um mir das wirklich mal zu verbildlichen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert