Am Sonntag schon an Montag denken?

Wie sieht Ihr Wochenende aus? Die Zeit für Sie selbst, Ihre Freunde, Ihre Familie? Viele von uns nehmen die Ereignisse der vergangenen Woche mit über den Feierabend am Freitag hinaus. Und dann der Samstag – Einkaufen, die Dinge erledigen, die Sie während der hektischen Woche nicht geschafft haben. Abends Party, Geburtstage, Freunde treffen oder geselliges Kochen. Oder aber auch geplättet von der Woche vor dem Fernseher auf dem Sofa um 21 Uhr einschlafen. Und ruckzuck ist Sonntag. Zeit, spätestens Abends das Wochenende mental zu beenden und in Gedanken wieder im Büro zu sein. Was wird in der kommenden Woche alles auf Sie zukommen? Welche Termine haben Sie schon im Kalender? Was muss zwingend fertig werden, was hätte auch Zeit? Vielleicht auch jetzt schonmal ein paar Mails schreiben, wenn Sie sich schon Gedanken machen über den Montag … denn morgen früh kommen Sie ja wahrscheinlich eh nicht dazu.

Vielleicht eine etwas überzogene Darstellung. Oder doch Realität? Urteilen Sie selbst für sich. Egal, ob wir uns über „Freizeitstress“ beschweren oder den Montag und Dienstag erst einmal benötigen, um uns vom Wochenende zu erholen – auf Dauer ist dies nicht gesund. Versuchen Sie vielmehr, sich zwei Tage Auszeit vom Job zu nehmen und „selbst-bestimmt“ zu leben. Befreien Sie sich von allen Zwängen, die Ihnen vielleicht noch vorschreiben, was „man“ am Wochenende tut. In einigen Branchen und Berufen ist es normal, am Wochenende zu arbeiten. Schaffen Sie sich dann die Freiräume während der Woche für Ihre Auszeiten. Ein Bekannter erzählte mir neulich, er freue sich Sonntags immer schon darauf, am Montag wieder ins Büro gehen zu können – und er wirkte dabei nicht sehr glücklich. Insofern lag es wahrscheinlich nicht an seinem spannden Job, auf den er sich freute, sondern an der Art der Gestaltung seines Wochenendes.

Wieso heißt es eigentlich „Wochenende“? Natürlich – weil Samstag und Sonntag bei uns die beiden letzten Tage der Woche sind. Nach jüdischer, christlicher und islamischer Tradition beginnt die Woche mit dem Sonntag. So wird es heute noch in den USA und in arabischen Ländern gehandhabt. Nach altpersischer Tradition beginnt die Woche mit dem Samstag. Ich frage mich, ob die Menschen dieser Kulturen ihr „Wochenende“ anders erleben. Ich probiere es aus und werde nächste Woche einmal so tun, als ob der Sonntag der erste (freie!) Tag der neuen Woche ist.

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Dr. Bernd Slaghuis

Ich arbeite als Karriereberater & Bewerbungscoach und habe mich auf Themen rund um die Karriereplanung und berufliche Neuorientierung spezialisiert. Seit 2011 habe ich über 2.000 Angestellte bei ihrem nächsten Schritt im Beruf sowie im Bewerbungsprozess begleitet - über alle Hierarchieebenen und Branchen hinweg - Online oder in meinem Kölner Büro. Meine Erfahrungen teile ich hier im Blog, in meiner SPIEGEL-Kolumne sowie als XING Insider und LinkedIn Top-Voice.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Mir gefällt das Sprichwort: „wer gut arbeitet, muss auch gut feiern“. Arbeitet man ohne Pause, wird man bald erschöpft und unzufrieden. Ich glaube, am Wochenende muss man das tun, was einem Spaß macht und worauf man im Alltag verzichtet. Aber auch ein angenehmes Treffen mit Freunden am Feierabend würde zur besseren Leistungsfähigkeit beibringen.

  2. Ich finde es traurig, dass viele Menschen den Sonntag nicht richtig genießen können, da sie an die bevorstehende Arbeitswoche denken. Vielmehr sollte man den Moment genießen und nicht so viel an die Sorgen der Zukunft.
    Im besten Fall hat man eine Beschäftigung, auf die man sich sogar voller Begeisterung freut.

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