Fehltritte im Lebenslauf? Ihre Haltung als Bewerber entscheidet!

Gehören Sie auch zu den Bewerbern oder Arbeitnehmern, die sich für bestimmte „Fehltritte“ in ihrem Lebenslauf schämen? Viele Bewerber warnen mich vor ihrem Lebenslauf, bevor sie ihn mir im Vorfeld eines Coachings schicken. Ja, und das völlig zu Recht! Denn wer nicht mindestens mit einem 1,0-Abitur, Prädikatsexamen und in 5 Jahren vom Sachbearbeiter zum Manager aufgestiegen ist, der ist wirklich ein verdammt schwerer Fall. Und Schuld daran sind diese dummen Fehltritte, für die Sie sich wirklich, aber auch wirklich! schämen müssen, wenn sie auch Ihren Lebenslauf verunstalten. Und weil ich doch so ein gutes Herz habe, verrate ich Ihnen am Ende dieses Beitrags, wie Sie es als Bewerber trotzdem erfolgreich in den neuen Job schaffen.

Wer es noch nicht bemerkt hat oder zum ersten Mal hier ist: Achtung, dieser Text kann Spuren von Ironie enthalten!

8 Fehltritte, die wirklich jeden Lebenslauf verunstalten:

1. Sie haben massig Zeit mit Kindererziehung verschwendet

Wie konnten Sie sich nur um Ihre Kinder kümmern! Wissen Sie nicht, dass man vor allem als Frau heute nur Karriere machen kann, wenn man die Kinder gleich nach der Geburt in die Ganztagsbetreuung abgibt? Kind oder Karriere – das war schon immer so und wird sich auch mit Frauenquote oder Herdprämie niemals ändern. Diese Ausfallzeiten kann sich in der schnelllebigen Zeit heute niemand mehr leisten. Wenn Sie einmal 2 Jahre aus dem Job raus waren, danach nimmt Sie ganz bestimmt niemand mehr! Sie haben ja alles verlernt und wissen gar nicht mehr, was echte Arbeit bedeutet. Haben Sie eine Vorstellung, wieviele Software-Updates in dieser Zeit erfolgt sind?! Und mit Windeln wechseln, bis 10 zählen oder Geschichten vorlesen haben Sie in der Zeit auch nicht gerade Kompetenzen erworben, die Sie später jemals wieder im Job gebrauchen können. Ich sag’s ja, reine Zeitverschwendung!

2. Sie haben viel zu oft Ihren Arbeitgeber gewechselt

Ihr Lebenslauf ist vier Seiten lang und Sie haben in den letzten 25 Jahren zehn Mal den Arbeitgeber gewechselt? Tja, damit ist sofort klar, dass Sie es nirgendwo lange aushalten. Und dann spielt es auch keine Rolle, dass Sie sieben Mal wegen Insolvenz oder Übernahmen betriebsbedingt gekündigt wurden. Das ist ja Ihr Pech! Na gut, Sie haben viele Chefs erlebt, sich immer wieder in neue Themen eingearbeitet und sind ein paar Mal für den Job sogar umgezogen. Aber das ist ja nichts wert, denn schließlich stehen Sie jetzt wieder wie alle zwei Jahre vor dem Nichts. Suchen Sie sich also am besten auch jetzt wieder einen Arbeitgeber, der in zwei Jahren dicht macht, damit wenigstens das eine Konstante in Ihrem Leben ist!

3. Sie haben Ihr Leben lang bei einem Arbeitgeber gehockt

Seit der Ausbildung sind Sie nun schon dort. Nächstes Jahr hätten Sie Ihr 25-Jähriges gefeiert und einen Tag Sonderurlaub bekommen. Und jetzt liegt die Kündigung auf dem Tisch. Ja, wenn Sie nicht gerade bei der direkten Konkurrenz anheuern können, haben Sie keine Chance. Flexibilität ist heute gefordert und das trifft ja scheinbar auf Sie nicht zu, wenn ich mir Ihren Lebenslauf so ansehe. Loyale und treue Mitarbeiter will doch kein Arbeitgeber heute. Nicht, dass Sie es sich zu gemütlich machen im Job. Wer geht, der wird ersetzt. So ist das einfach!

4. Sie haben das Falsche studiert oder Ihr Studium abgebrochen

Wie können Sie nur! Etwas anfangen und dann nicht zu Ende bringen. Wussten Sie denn nicht vorher, dass das nichts für Sie ist? Da hätten Sie sich eben besser erkundigen müssen. Und einfach aufgeben zeugt nicht gerade von Durchhaltevermögen. Auch wenn Sie gemerkt haben, dass Sie kein Blut sehen können, das Medizinstudium hätten Sie schon noch fertig machen können, damit Sie wenigstens einen Abschluss in der Tasche haben. Etwas abzubrechen, das ist ein eindeutiges Zeichen von Schwäche. Oder Sie da draußen … wie konnten Sie nur Altgriechisch und Philosophie studieren! Dass Sie damit in der Wirtschaft nicht punkten können, das haben Ihre Eltern Ihnen ja immer schon gesagt. Wenn Sie einmal das Falsche studiert haben, werden Sie immer nur Handlanger sein für die, die sich für ein richtiges Studium oder eine angesehene Ausbildung entschieden haben.

5. Haben Sie etwa kein 1,0-Abitur?

Ihr Abi-Zeugnis von 1980 weist nur eine 2,2 aus? Das müssen Sie auf jeden Fall bei Ihrer Bewerbung auf die nächste Stelle vertuschen! Denn wenn Sie damals schon so eine faule Sau waren, dann hat sich daran ja bis heute nichts verändert. Und überhaupt: Arbeitgeber wählen heute ausschließlich nur noch streng nach Noten aus, manchmal geht das sogar automatisch, sobald Sie Ihre Zeugnisse upgeloaded haben. Wenn Sie nicht zu den Besten der Besten in der Welt gehören, dann wird immer ein anderer Bewerber vor Ihnen sein und ausgewählt, der bessere Noten hat. Keine Chance. Daran hätten Sie als Jugendlicher einfach denken müssen!

6. Sie sind für Ihr Alter zu weit unten auf der Karriereleiter

Wie bitte – Sie sind mit 35 noch kein Senior Manager oder mindestens Führungskraft? Schämen Sie sich! Wie konnte das passieren? Sehen Sie sich die Positionen Ihrer gleichaltrigen Freunde auf XING an und halten Sie Ihren Job-Titel mal dagegen. Ja, Sie sind ein totaler Loser auf dieser Position und dann hilft es auch nichts, wenn Sie eigentlich Ihren aktuellen Job und die Kollegen lieben, den besten Chef der Welt haben und mit dem Gehalt auch glücklich sind. Und Sie wissen ja, mit Ende 30 ist der Karriere-Zug für Sie eh abgefahren. Spätestens ab 50 haben Sie als Bewerber nie wieder Chancen auf dem Arbeitsmarkt, es sei denn, Sie befolgen meine Tipps hier ;)

7. Ihr letzter Arbeitgeber hat ein mieses Image

Ihr Arbeitgeber hatte letztes Jahr eine große Rückrufaktion für ein Produkt? Oder er geriet wegen Fehlern im Top-Management in die Schlagzeilen? – Ja, das ist sicher kein Vergnügen, bei einem solchen Unternehmen zu arbeiten. Jeder auf der Straße starrt Sie doch heute noch deswegen an. Und Ihre Familie und Freunde fragen sich auch, wie das passieren konnte. Dass Sie eigentlich in der Buchhaltung die Eingangsrechnungen bearbeiten, das spielt dann auch keine Rolle mehr. Als Bewerber werden Sie Ihr ganzes weiteres Berufsleben mit diesem Skandal in Verbindung gebracht werden. Damit müssen Sie sich wohl oder übel abfinden!

8. Sie können irgendwie alles, aber nichts so richtig

Sie haben schon so viel in Ihrem Leben gemacht und Sie interessieren sich einfach für alles, was Ihnen in die Finger kommt. Von der Programmiersprache, über Musik komponieren, bis hin zu fernen Ländern und Kulturen. Naja, ich bin ja auch nur Ökonom, also so ein halber Betriebs- und Volkswirt, aber eben keiner von beiden richtig. Ich weiß also, wovon ich spreche! Ja, solche Tausendsassas und Generalisten werden es immer schwerer haben, denn Unternehmen suchen heute nur noch spezialisierte Spezialisten. Wenn Sie sich jetzt nicht endlich auf ein Gebiet festlegen, dann werden Sie immer größere Probleme bekommen, wenn Sie erklären müssen, was Sie eigentlich wirklich können.

(Ironie-Modus aus)

 

So ist das Leben? – Es ist Ihr Leben!

Wahrscheinlich haben Sie an einigen Stellen geschmunzelt, vielleicht hätten Sie mir auch gerne lautstark hier und da widersprochen. Alle acht Beispiele stammen aus der Realität und sind keine Einzelfälle in der Bewerber-Denke. Viele stecken in ihrem verschobenen Bild auf den eigenen Lebenslauf fest. Vielleicht ist es auch eine Form von Selbst-Sabotage als Rechtfertigung, warum es einfach nicht klappt mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Warum ist es so schwer, anzuerkennen: So ist das Leben. – Das ist mein Leben!

Dürfen wir in unserem Leben nicht auch Fehlentscheidungen treffen, weil wir zum Zeitpunkt der Entscheidung keine besseren Informationen hatten oder einfach glaubten, es sei ein guter Weg? Dürfen wir nicht auch neue Wege einschlagen, die auf den ersten Blick nicht linear verlaufen? Können nicht auch Situationen im Leben eintreten, mit denen wir nicht gerechnet haben und die unseren bisher strikt durchgeplanten Lebenslauf auf den Kopf stellen? Darf ein Lebenslauf nicht auch Lücken aufweisen, weil Jobwechsel und die Suche nach einem passenden Arbeitgeber heute auch ihre Zeit brauchen?

Macht uns dies zu schlechten Arbeitnehmern? Zeigen wir damit Schwäche, die in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf? Dürfen wir als Chef des eigenen Lebens nicht entscheiden, was gut für jeden von uns ist? Müssen wir unseren Lauf des Lebens an undefinierten Normen und „So macht man das nicht!“ ausrichten und müssen wir uns tatsächlich für Abweichungen hiervon rechtfertigen? Wer glaubt eigentlich, das Wissen zu besitzen, welcher für einen bestimmten Job der ideale Lebenslauf ist? Und woher nehmen so viele Bewerber die Gewissheit, dass sie genau wissen, das Falsche studiert oder nie wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben?

Solange Sie sich für Ihren Lebenslauf schämen, sich als Versager sehen oder selbst den Titel „Gescheiterte Existenz“ verleihen, so lange werden Sie sogar den blindesten Personaler nicht in Stimmung bringen, sich ernsthaft für Sie zu interessieren. Diese Haltung zu sich selbst strahlen Sie aus – und das bereits im Anschreiben.

Versuchen Sie, wieder zu einer wertschätzenden Haltung zu Ihrem (Berufs-)Leben zu finden:

Dass Sie das Studium damals abgebrochen haben, zeigt Konsequenz und Selbstreflexion. Dass Sie Zeit in die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen investiert haben, macht Ihre persönlichen Wertevorstellungen deutlich und Sie werden auch in dieser Phase viele wichtige Erfahrungen gesammelt haben. Dass Ihnen so oft betriebsbedingt gekündigt wurde, dafür können Sie nichts. Wenn Sie sich viele Jahre bei einem Unternehmen wohl gefühlt haben, meinen herzlichen Glückwunsch! Dass Sie nicht so weit wie Ihre Kommilitonen von früher sind – ja und? Dafür haben Sie andere Dinge erlebt und erfahren. Dass Sie als Generalist breit interessiert sind, zeigt Vielseitigkeit, Flexibilität und Wissensdurst. Wer möchte das nicht?

Ja, ich weiß, wenn Sie als Bewerber schon lange auf der Suche sind und viele Absagen einstecken mussten, gerade dann werden die eigenen Zweifel am Lebenslauf immer lauter. Viele Bewerber kommen zu mir und möchten wissen: „Ist im Lebenslauf etwas versteckt, das mich disqualifiziert?“ Meine Antwort lautet in der Regel: „Nein“ – auch wenn hier und da immer ein wenig Optimierungspotenzial im Lebenslauf liegt.

Was viele Bewerber jedoch disqualifiziert, das ist die Haltung zu sich selbst und ihrem Leben. Würden Sie einen Mitarbeiter einstellen, der sich für seinen Lebenslauf schämt und sich heimlich als glückloser Versager sieht?

So nehmen Sie als Bewerber eine gute Haltung ein

Hier geht es weder um rosarote Schönfärberei noch um hohe Schauspielkunst. Eine veränderte Haltung werden Sie nicht im Schlaf über Nacht einnehmen. Das ist Arbeit an und Beschäftigung mit sich selbst und kann auch ziemlich anstrengend sein.

Nehmen und geben Sie sich die Zeit. Gehen Sie Ihren Lebenslauf durch und überlegen Sie sich zu jeder Station, was Sie in diesem Abschnitt im Beruf und auch im Leben erlebt, erreicht und erfahren haben.

  • Gibt es etwas, worauf Sie in dieser Zeit auch stolz sind?
  • Welche Erfahrungen von damals können Sie heute noch gebrauchen?
  • Was hat zu Ihrer fachlichen und auch persönlichen Entwicklung beigetragen?
  • Auf welche kleinen oder großen Erfolge blicken Sie gerne zurück?
  • Was haben Sie auch aus Fehlern oder persönlichen Schicksalsschlägen für Ihr Leben mitgenommen? Wie haben Sie es geschafft, auch schwere Zeiten zu überwinden?

Überlegen Sie sich besonders für solche Abschnitte oder Zeitpunkte, für die Sie sich eben noch geschämt haben, ob Sie ihnen rückblickend nicht doch irgend etwas Gutes für Ihr Leben abgewinnen können. Wenn Ihnen nichts einfällt, dann fragen Sie sich, ob diese Zeit von früher heute überhaupt noch wichtig ist, um morgen einen guten Job zu machen.

Falls Sie dies alles nicht weiterführt, dann fragen Sie Ihre guten Freunde, was sie an Ihnen schätzen oder lassen Sie sie „neutral“ Ihren Lebenslauf bewerten.Und dann soll es auch Coachs geben, die nicht nur die Schriftart und Tippfehler in Ihrem Lebenslauf korrigieren, sondern vor allem an Ihrer Haltung als Bewerber arbeiten ;-)

Denn Erfolg bei der Bewerbung ist Einstellungssache.

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Dr. Bernd Slaghuis

Ich arbeite als Karriereberater & Bewerbungscoach und habe mich auf Themen rund um die Karriereplanung und berufliche Neuorientierung spezialisiert. Seit 2011 habe ich über 2.000 Angestellte bei ihrem nächsten Schritt im Beruf sowie im Bewerbungsprozess begleitet - über alle Hierarchieebenen und Branchen hinweg - Online oder in meinem Kölner Büro. Meine Erfahrungen teile ich hier im Blog, in meiner SPIEGEL-Kolumne sowie als XING Insider und LinkedIn Top-Voice.

Dieser Beitrag hat 40 Kommentare
  1. Der Artikel trifft es auf den Punkt. Viele Bewerber sehen ihre eigenen Erfolge und Leistungen einfach nicht mehr und sind viel zu kritisch mit sich selbst. Es ist essentiell, sich seiner eigenen Stärken und Potentiale bewusst zu werden und dann damit „auf den Markt“ zu gehen. Wie bei einem Produkt: Was ist das/der USP dieses Produkts? Warum soll ein Kunde diesen Artikel kaufen? Wenn ein Verkäufer darauf keine Antwort hat wird er nicht viel verkaufen. Wenn er aber die Produktvorteile kennt und kommuniziert (!), dann wird er auch dieses Produkt verkaufen. Und sei es auch „nur“ sich selbst im Bewerbungsprozess…..

    1. Hallo Herr Weber,
      danke! Ich möchte den schwarzen Peter nicht in Richtung Personal/HR schieben, aber wenn in Einstellungsgesprächen von Bewerbern verlangt wird, jeden Wechsel des Arbeitgebers detailliert zu erklären (beim Bewerber kommt an: zu rechtfertigen) und hinterher die Absage ins Haus flattert, dann beziehen es mit der Dauer der Bewerbungsphase viele Bewerber auf ihren „schlechten“ Lebenslauf. Beide Seiten sollten aus meiner Sicht weniger bewerten/interpretieren, sondern den Lauf des Lebens erklären (Bewerber) bzw. sich dafür ohne Schubladendenken echt interessieren (Personal). Von einem Verkäufer möchte ich heute auch nichts mehr aufgeschwatzt bekommen, nur weil er glaubt, besser zu wissen, dass ich ein Produkt unbedingt benötige.
      Viele Grüße,
      Bernd Slaghuis

    2. Guten Tag Herr Weber,

      leider ist es nicht so einfach, sich selber zu verkaufen als irgend ein Produkt von dem man selbst überzeugt ist.

      Eigentlich könnte man dies vergleichen mit einer Partnersuche. Auch dort muss man sich selber gut verkaufen können was den meisten eben besonders schwer fällt.

      Ich selber zeige immer das schlechteste in mir zuerst. Das Gegenüber hat somit besser die Chance zu entscheiden sich mit dem „schwierigen Fall“ überhaupt zu befassen. Wenn er zu der Entscheidung kommt, sich zu befassen, dann will er das gute herausfinden.
      Auf diese Weise erhält man eine gute und lange Partnerschaft/Freundschaft. Spätere schlechte Überraschungen führen meist zu einem schnellen Abbruch der Beziehungen jeglicher Art.

      Freunldiche Grüsse
      René Schmid

      1. Interessant und ehrlich aber auch gleich zu Beginn schon abschreckend. Als Gegenüber weiß man ja nicht, was dann ggf. später noch hinzu kommt. ich würde eine Möglichkeit schaffen, sich unbefangen kennen zu lernen, denn wie schon von Ihnen beschrieben, ist diese Kennenlernsituation, egal ob für einen Job oder für einen neuen Partner, erst einmal eine Situation wo man sich „verkaufen“ muss und GUT „verkaufen“ sollte. Es sei denn man hat denn auch das Interesse beim anderen zu punkten. Nun ist die Frage, ob Sie sich mit Ihrer Taktik nicht gleich ins Aus schießen… Der andere verliert damit ggf. gleich zu Beginn sein Interesse und hat gar keine Lust sich weiterhin mit Ihnen zu befassen und das „Gute“ zu suchen.

        Viele Grüße
        Yvonne Cyron

  2. interessanter Artikel… aber ich frage mich, muss man sich schämen nur weil man eine Entscheidung getroffen hat, die eine andere Person nicht nachvollziehen kann?
    Letztendlich hatte dies doch sicherlich einen Grund und dazu kann man doch auch stehen!

    Gott sei Dank sind die Werte jedes Einzelnen doch noch seine persönlichen Werte… man erklärt sie in einer netten Art und Weise und sollte dafür keine Rechenschaft ablegen müssen.

    Mein Fazit…ich stehe zu meinem Lebenslauf…

    Wünsche allen ein sonniges Wochenende!

    1. Hallo Frau von der Heiden,
      das ist ja auch meine Meinung: Niemand muss sich für seinen Lebenslauf schämen und warum wir uns auch nicht für etwas rechtfertigen müssen, dazu hatte ich auch mal etwas geschrieben (hier), denn auch Rechtfertigung schwächt. Ich finde, eine Erklärung der eigenen Motive auf Basis der heutigen oder damaligen Werte schafft mehr Klarheit – nicht nur im Bewerbungsgespräch.
      Viele Grüße und auch Ihnen ein schönes Wochenende,
      Bernd Slaghuis

  3. Sehr geehrter Herr Slaghuis,

    ich finde mich zu 100% in Ihrem Artikel wieder. Als Bewerber sollte man sich auch die Frage stellen, ob man Bewerbungsgespräche nicht besser umlenkt oder abbricht, wenn man merkt, dass man jede Stelle seines Lebenslaufs argumentieren muss. Es ist dann vielleicht eh nicht der richtige Arbeitgeber.

    1. Liebe Frau Trippe,
      ich sag ja, die Fälle stammen alle aus der Praxis ;-)
      Ja, wenn es im Gespräch wirklich um die Rechtfertigung des Lebenslaufs geht (und der Bewerber das nicht nur in die Fragen hinein interpretiert), dann glaube ich auch, dass dies etwas über die Unternehmenskultur dort aussagen kann. Ein guter Hinweis von Ihnen, als Bewerber im Gespräch darauf zu achten, wie das Unternehmen mit dem eigenen Lebenslauf und vielleicht auch „schrägen“ Schritten darin umgeht. Danke und viele Grüße,
      Bernd Slaghuis

  4. Ich bedanke mich für den Fokus auf den inneren Zustand. Der Großteil des Verhaltens und der wesentliche Teil der Kommunikation geschieht UNwillkürlich und ist letzlich Ausdruck automatischer emotionaler Prozesse. Lassen wir endlich den Behaviorismus vergangener Jahrhunderte hinter uns und fangen wir wieder an, an unserem inneren Zustand zu arbeiten, dann können sich viele Probleme im Verhalten* automatisch lösen.
    ________________________
    * da gehört als Verhaltensspur dann auch „Tonfall“ und Stil der Bewerbung dazu,
    das berühmte „zwischen den Zeilen“

    1. Hallo Frau van Haase,
      Behavorismus gefällt mir. „Zwischen den Zeilen“ bei einer Bewerbung finde ich allerdings problematisch, weil HR heute wenig Zeit hat (sich nimmt), um etwa ein Anschreiben auch zwischen den Zeilen zu lesen. Hier bin ich doch eher ein Freund von Klarheit in den Zeilen. Grundsätzlich stimme ich Ihnen aber zu, was mehr Fokus auf inneren Zustand und emotionale Prozesse anstatt auf gutes Schauspielkunst betrifft.
      Viele Grüße
      Bernd Slaghuis

  5. Ein super Artikel der mir in großen Teilen wirklich aus der Seele spricht…
    Als Generalist ertappe ich mich selber, dass ich auf Punkt 8 regelmässig reinfalle…
    Ein Punkt würde auch noch passen:
    Jahrelange Erfahrung und tiefes Wissen in Eigenregie erarbeitet – aber keine Zertifikate… da wird man auch gerne schief angesehen nach dem Motto: „Das kann der doch gar nicht wirklich…“
    Sicher kann das bei einem Probetag oder ähnlichem widerlegt werden – stellt aber doch eine nicht geringe Hürde dar, überhaupt so weit zu kommen…

    Aber trotzdem vielen Dank für einen tollen Artikel.

    1. Hallo Herr Mayer,
      danke! Ja, das Thema Zertifikate taucht in den Kommentaren hier und anderen Beiträgen zum Thema Bewerbung häufig auf und ja, das ist sicher gerade für Generalisten (die auch solche sein möchten) schwierig. Ich denke, dazu lohnt auch mal ein eigener Beitrag demnächst.
      Viele Grüße
      Bernd Slaghuis

  6. Also ich finden den Artikel gut. Ich bin jetzt schon einige Zeit im Berufsleben und habe schon jede Menge Fragen beantworten dürfen. Man kann es den Unternehmen so wie so nicht recht machen. -Manchmal frage ich mich, ob da überhaupt jemand eingestellt werden soll?-

    Hat man viel Erfahrung durch Unternehmenswechsel, ist man unstet.
    Hat man in einem Unternehmen ausgehalten, ist man unflexibel.
    Man ist immer zu alt oder zu jung.
    Zu teuer ist man immer.
    Versteht man seinen Beruf noch als Berufung und ist einem ein Job-Titel egal, ist man ohne klare Vorstellung und Karriereplanung.
    Ist man in der Lage alles in seinem Beruf auch anbieten zu können, ist man kein Teamplayer.
    Arbeitet man gerne in Gruppen, ist man kein Managertyp und will keine Verantwortung übernehmen.
    Ist man ein ruhiger (introvertierter) Typ, der überlegt und dann handelt, ist man nicht entscheidungsfreudig.
    Ist man ein extrovertierter Typ, ist man zu schnell mit seinen Entscheidungen.
    Hat man ein Sozialgewissen, gilt man als weich.
    Hat man kein Sozialgewissen, kann man nicht motivieren.
    Und so weiter.

    Den Vogel hat mal ein Personaler bei einem meiner Kollegen abgeschossen. Der wurde nach 40 Jahren als Dpl.-Ing.-Maschinenbau nach einer Benotung (3) in seinem Abschluss an der TH Aachen gefragt.

    Daher mache ich mir bei diesen Gesprächen überhaupt keine Gedanken mehr darüber, ob ich mich für irgendeine Position schämen sollte. Jede Position im meinem Lebenslauf war nun mal so. Ob das nun gut oder schlecht ist, liegt im Auge des Betrachters. Ich muss das akzeptieren.

    Somit kann ich nur sagen, dass man zu seinem Lebenslauf stehen muss. Es gibt immer positive Punkte an jedem Wendepunkt. Den muss ich mir bewust machen und das muss ich in den Vordergrund stellen. Ich brauche mich für nichts zu entschuldigen!

    1. Sehr richtig, Herr Ende. Vor allem das, was Sie am Ende schreiben, dass es immer positive Punkte an jedem Wendepunkt gibt. „Wer weiß wofür es gut ist“, sagte mein Großvater immer.

      Ich stimme auch dem Artikel voll und ganz zu. Da ich als Manager selbst viele Einstellungsgespräche geführt habe, möchte ich jedoch nur eine kleine Lanze für die eine oder andere Frage im Vorstellungsgespräch brechen: manchmal ist evtl. nicht die Frage und Antwort so entscheidend, sondern lediglich zu sehen, wie ein Kandidat mit einer „unangenehmen“ Frage umgeht. In dem Moment sollte man dann Selbstbewusstsein zeigen und ehrlich antworten ohne sich verunsichern zu lassen. Und somit schließt sich wieder der Kreis zu dem Fazit des Artikels.

  7. Interessanter Beschrieb – nur für den Arbeitgeber – HR glaube ich gilt folgende Vorgehensweise bei Bewerbungen:
    1. Hat der Bewerber die richtigen Ausbildungen mit Abschluss besucht.. denn läuft was schief kann ich damit meine Selektion rechtlich absichern.
    2. Hat der Bewerber die nötige Praxis nach Zeugnissen (obwohl jeder heute weiss dass es viele Branchen gibt welche mit guten Zeugnissen die Arbeitnehmer möglichst bald und ohne Probleme loswerden möchten.
    3. Welcher von allen Bewerbern kostet uns am wenigsten?
    etc…

    Aber wie gesagt.. der Artikel ist interessant und stellt viele auf welche ggf. bereits schon 300 Bewerbungen geschrieben haben!

    1. Ja, das ist auch oft meine Wahrnehmung. HR sucht häufig nach dokumentierbaren Belegen, um eine Auswahlentscheidung abzusichern (was ja auch grundsätzlich ok ist). So sehe ich auch das Thema Assessment Center, begleitet durch Psychologen und anschließendem Gutachten über den Bewerber. Wenn es jedoch nur noch um Gutachten und Beweise geht und das persönliche Urteil und die Menschenkenntnis auf der Strecke bleiben, finde ich es zu einseitig und glaube auch, dass dies keine gute Auswahlentscheidungen sind.
      Danke für Ihre Sicht und Ergänzung.
      Viele Grüße,
      Bernd Slaghuis

  8. In meinem Lebenslauf steht unter „Weitere Tätigkeiten“: Familienfrau, daneben in der Spalte Erfahrungen: Umgang mit Konflikten in täglicher Übung, Umgang mit Unvorhergesehenem, pragmatische Lösungsfindung, Terminmanagement.
    Wenn ich mal eine Stelle zu besetzen hätte, würde ich Mütter bevorzugen. Die sind gegenüber Alltagsärger einfach viel gelassener. ;-)

  9. Ich glaube auch, dass gerade die ungewoehnlichen Phasen in unserem Leben uns formen und weiterentwickeln.
    Ich musste an einen Professor waehrend meines Studiums an der Universitaet zu Koeln denken. Der sagte damals: Niemand muss sich dafuer rechtfertigen, wenn sein Studium die Regekzeit deutlich ueberschreitet. Seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen oder sich politisch zu engagieren kosten Zeit. Die innere Einstellung und Darstellung ist wichtig.
    Ich selbst habe mich besonders jetzt, waehrend einer Auswanderung in einen anderen Kulturkreis besonders entwickelt; auch wenn ich jetzt voellig anders lebe und ganz andere Schwerpunkte setzt: Meine Persoenlichkeit hat sich sehr veraendert. Mein Selbstvertrauen hat sich enorm entwickelt.

    1. Hallo Frau Ousri,
      ja, jeder Schritt aus der Gewohnheits-/Komfortzone heraus erweitert unseren Horizont und bringt uns in der Regel weiter.
      Liebe Grüße in die Ferne – wo auch immer es Sie nun hinverschlagen hat.
      Bernd Slaghuis

  10. …und Sie? Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Ätschibätschi-Schulhof-Schnepfen-Rolle? Sie können (noch) nicht interpretationsfrei schreiben? Tja, so ist das manchmal im Leben. Ganz schön doof, nicht?
    Aber vielleicht kommt das noch. Warten Sie aber nicht zu lange – wegen der Zeiten, die sich ändern.

  11. Sehr geehrter Herr Slaghuis,
    ist die Frage nicht, ob ich „mit so einem Lebenslauf“ überhaupt bis zu einem Vorstellungsgespräch komme?
    Schöne Grüße
    Karin Holzhammer

    1. Hallo Frau Holzhammer,
      ja, da gehören sicher zwei Seiten dazu und jeder Recruiter wird (und sollte!) auch eine klare Vorstellung davon haben, wie sein „Ideal-Kandidat“ aussieht. Trotzdem wird aus meiner Sicht auch auf HR-Seite noch zu viel in Lebensläufe hinein interpretiert. Das hat wiederum zur Folge, dass Bewerber durch die Fragen und Rückmeldungen von HR daran glauben, ihr Lebenslauf sei schlecht/falsch. Vielleicht lesen ja auch ein paar HRler hier mit ;-)
      Viele Grüße
      Bernd Slaghuis

  12. Lieber Herr Dr. Slaghuis,

    ein großartiger Artikel, den hoffentlich viele lesen, ich werde ihn der ein oder anderen Person zusenden!

    Allerdings vermisse ich einen Aspekt: Klar kann ich nichts dafür, wenn mir sieben von zehn Arbeitgeber betriebsbedingt kündigen. Was aber, wenn es umgekehrt ist, und ich tatsächlich bei sieben von zehn AG gekündigt habe? Weil ich ein neugieriger Mensch bin, dem unter Umständen schnell langweilig wird, der immer wieder und regelmäßig Lust auf Neues, auf Abwechslung und den Drang zur Veränderung hat? Was leider nicht immer bei ein und demselben AG möglich ist. Oder es entpuppen sich soziale Zustände, die für mich nicht länger als zwei Jahre tragbar sind. Ich möchte schließlich auch noch ein Leben außerhalb der Arbeit haben. Das macht mir tatsächlich etwas Sorgen und es ist schwierig die passenden Argumente zu finden (sofern man einen Job wirklich will!).

    Bei profaner Arbeitslosigkeit bin ich allerdings auch inzwischen selbstbewusst, denn sie kann einfach jeden treffen, deswegen bin ich kein Abschaum (auch wenn einem ein bestimmtes Amt ein anderes Gefühlt vermittelt…).
    Also, danke nochmal für Ihren tollen, humorvollen Artikel, ich freue mich auf weitere!

    1. Liebe Coco,
      vielen Dank – auch fürs Verteilen!
      Ich sehe es so, dass auch Arbeitgebern heute immer klarer wird, dass Bewerber sich mit dem Arbeitsvertrag nicht mehr bis zur Rente binden. Die durchschnittliche Verweildauer bei einem AG sinkt seit Jahren, ein Ausdruck davon ist auch die hohe Wechselbereitschaft, die sich in meiner Karriere-Studie gezeigt hat.
      Ja, es wäre wohl heute noch eher ungeschickt von Ihnen, wenn Sie im Gespräch sagen „Sie sind mich eh in 2 Jahren wieder los, denn dann will ich Neues erleben“, aber grundsätzlich finde ich, sollte ein Arbeitgeber mit einer zeitgemäßen Haltung Ihre Argumenation, wie Sie sie im Kommentar beschrieben haben, verstehen und die letzten Jobwechsel so auch verbuchen können. Und er profitiert ja auch vermutlich von diesem unglaublich großen Erfahrungsschatz. Klar, am Ende ist es die Entscheidung von HR. Wer eine „treue Seele“ sucht, der dürfte mit Ihnen dann auch falsch bedient sein ;-)
      Viele Grüße
      Bernd Slaghuis

  13. Danke für den Artikel, Herr Slaghuis!
    Bei mehreren AG/ Jobwechsel ist die größte Hürde wohl, zum Gespräch „durch zu kommen“ und nicht schon deshalb aussortiert zu sein. Da kann ein vorheriges Telefonat(Chance für 1. Eindruck)bzw. muss ein interessantes Anschreiben dann der Schwerpunkt sein.

  14. Hallo und Danke für den Artikel.
    Mit mehreren Berufsabschlüssen und Zusatzqualifikationen ist es schon immer schwer gwesen überhaupt einen gewichtigen Job zu bekommen. Wenn dann auch noch wie aktuell bei mir, Krankheit dazu führt, verbunden mit einem alter von über 50, nicht mehr in einem dieser Berufe arbeiten zu können, braucht man es nicht mehr versuchen. Es gibt trotz vieler Kenntnisse, im Gegensatz zu frühr einmal, keine Kultur des Arbeitslebens mehr, entsprechend kann man es auch kaum mehr einem Personaler recht machen. Egal wie gut man denkt für einen Job geeignet zu sein….
    Mfg.

    1. Ja, Lücken im Lebenslauf sollte es nicht geben, zumindest keine Zeiten, die dort nicht aufgeführt sind. Waren Sie ein Jahr arbeitslos, dann schreiben Sie „arbeitssuchend“ hinter den entsprechenden Zeitraum. Vielleicht haben Sie in dieser Zeit eine Fortbildung gemacht oder haben sich neu orientiert. Dann können Sie dies dort auch ergänzen. Krank werden können wir alle. Sicherlich fragt sich ein Personaler „Ist er/sie jetzt wieder gesund und belastbar?“, aber hier können Sie ggf. im Anschreiben Klarheit schaffen. Ich bleibe dabei: Es kann immer in unserem Leben solche Umstände geben – auch privat bedingt – die solche „Lücken“ im Lebenslauf zur Folge haben und für die wir uns nicht schämen müssen. Schaffen Sie Klarheit gegenüber dem Unternehmen, indem Sie erklären statt rechtfertigen und zu Ihrem Leben stehen.

  15. Herr Slaghuis, Vorstellungsgespräche sind und bleiben m.E. Verkaufsveranstaltungen mit eigenen Regeln. Schade, dass immer der Bewerber seine Vita offen legen muss. Es wäre doch auf der anderen Seite für den Bewerber genauso interessant, wie hoch die Fluktuation im Unternehmen für die vakante Position bisher war (aus Bewertungsportalen erfährt man leider auch nicht alles). Hieraus könnte der Bewerber Rückschlüsse ziehen, wie die Stimmung in Unternehmen ist und wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird. Stellt man solch kritische Fragen als Bewerber, könnte man sich schon ins Abseits begeben haben. Es soll immer auf Augenhöhe diskutiert werden, aber gibt es die wirklich? Haben beide Seiten wirklich die gleichen Rechte? Die Hire-and-Fire-Mentalität nimmt leider auch immer stärker zu, was die Lebensläufe der Bewerber dann in einen Flickenteppich an Berufsstationen verwandelt. Häufig werden „Fehler“ bei Bewerbern gesucht und wenn man keine aalglatte Vita hat, dann ist der Bewerbungsprozess schon mal schneller vorbei,als einem lieb ist.
    Für die Sparte „Pech im Leben“ haben die Arbeitgeber leider Scheuklappen. Ich selbst bin zwischen zwei Stationen krankheitsbedingt in die Arbeitslosigkeit gerutscht, was Ende 40 auch nicht gerade einfach ist. Da kann man auch mal lange Stationen gehabt und noch so viele Erfahrungen gesammelt haben. Jung, formbar und günstig mit glattem Lebenslauf scheint besser in Bewerbungsprozessen anzukommen als Berufs-und Lebenserfahrung. Schade, dabei ist ein Mix aus jungen und erfahrenen Kräften doch eine sich ergänzende Kombination.

  16. Herr Slaghuis macht in seinem Beitrag sehr humorvoll darauf aufmerksam, wie man auch das Positive in seinem Lebenslauf erkennt. Besonders gut finde ich an dem Artikel, dass Herr Slaghuis nach den ironischen Fallbeispielen beschreibt, wie man die Perspektive wechselt. Statt hohler Phrasen gibt Herr Slaghuis hilfreiche Tipps, die lebensnah und nachvollziehbar sind. Der Perspektivwechsel trägt dazu bei, sich eigener Ressourcen und Fähigkeiten bewusst zu werden, wodurch man diese effektiv nutzen kann. So gewinnt man nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch Skills, welche für die neue Arbeit ausschlaggebend sein können.

  17. Fehler im Lebenslauf?! Davon kann ich ein Lied singen: keine Begabung, ohne Vater aufgewachsen, Alkoholexzesse, früh zuhause raus, Studium erfolgreich abgebrochen, Firma an die Wand gefahren, Schuldenberg aufgebaut…noch Fragen?
    Ich hatte Anfang des Jahres eine Phase von Misserfolg, nichts wollte klappen, alles ging schief, kein Projekt so richtig erfolgreich, irgendwann wurde das Geld knapper und verstehen konnte oder wollte mich auch keiner. Keiner hatte mehr an mich und meine Idee geglaubt. Wie ich diese Phase überstanden habe? Ich habe mir die Kritik neutral als Feedback angehört und die Lernerfahrung daraus gesucht.
    Heute ist das Projekt schon riesig erfolgreich und wird noch besser: The 1 Challenge – Erfolg ist lernbar: 11 extreme Aufgaben wie jeden tag eine gute Tat, in 90 Tagen eine Sprache lernen, von 5 auf 250km Wüstenmarathon in 12 Wochen, Menschen von ihren Ängsten befreien und auch den Mt. Everest in nur einem tag besteigen.
    LG
    Chris

  18. Grundsätzlich sollte man doch einfach sachlich bleiben. Jeder Bewerbungsprozess kostet alle Beteiligten Zeit und Geld. Ausserdem gibt es durchaus Stellen, die nicht dito austauschbar sind, sprich eine intensive Einarbeitung und Implementierung ins Firmengefüge erfordern.Da finde ich, sollte es schon möglich sein gewisse Umbrüche bzw. Unregelmäßigkeiten erklären zu können oder zu begründen. Wenn ich eine langfristige Position anstrebe und 15 Stellenwechsel vorweise, muss ich natürlich damit rechnen abgelehnt zu werden. Andererseits meckern wahrscheinlich die gleichen Leute wenn gewisse Stellen nicht zeitig besetzt werden oder das Personal ständig wechselt.Darunter leiden dann nämlich die internen Prozesse oder einzelne haben in dieser Zeit eine Doppelbelastung. Manche gehen aber auch durch’s Berufsleben, als wenn es kein Morgen gäbe, anstatt sich bei manchen Entscheidungen die Konsequenzen zu überlegen.

  19. Sie sprechen mir aus der Seele Herr Slaghuis. Eben komme ich „frisch“ aus einem Vorstellungsgespräch und habe genau diese Erfahrung gemacht. Aufgrund meiner Lücken im Lebenslauf. Der Personalleiter wiederholte mehrmals im Gespräch wie schlecht dieser doch sei. Mein Abitur, die abgeschlossene Berufsausbildung, meine zehnjähriger Berufserfahrung, sowie ausgezeichnete Zeugnisse, wurden hierbei scheinbar kaum berücksichtigt. Blöd nur, dass ich genau zu diesem Lebenslauf stehe. Richtig, es ist mein Leben! Es ist nicht perfekt und das ist gut so, denn wir sind alle nur Menschen. Keiner ist fehlerfrei! Ihr Artikel bekräftigt mich in meiner Meinung/ meinem Empfinden und gibt mir zusätzliches Selbstvertrauen. Vielen dank dafür! Übrigens habe ich den guten Herrn letztendlich doch überzeugen können. Aus verschiedenen Gründen ist jedoch fraglich, ob ich den Job annehmen werde.

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